Poesie
Carloforte inspiriert zum Denken und Dichten...


Exil-Literatur? Dichtung aus dem Abseits? Sehr unterschiedliche Menschen besuchen Carloforte und werden zu neuen Texten und Poesien angeregt´... Hier werden einige veröffentlicht...
   
Der Mann auf dem Turm

Der Mann auf dem Turm hat die Sterne gezählt,
durch sein goldenes Fernglas beschaut er die Welt.
Kennt die Fische im Meer und das Land rings umher.
Sieht von oben so weit, bis an das Ende der Zeit.
Hat ein Fenster zum Licht und ein Fenster zur Nacht.
Hört die Wellen am Strand mit gigantischer Macht.
Leise schaukelt der Wind helle Blüten empor,
biegt die Zweige so sanft mit seiner zärtlichen Hand.
Und mit stiller Sehnsucht, und mit himmlischer Ruh
schaut der Mann auf dem Turm den Wolken zu.

Dieses Lied wurde veröffentlicht auf der CD PILOS PUNTOS
- zu beziehen auf www.amazon.de

 
   
   
  Lerne fliegen, kleiner Engel, immer höher bis zur Sonne,
lass dich treiben mit den Wolken durch das große Himmelstor,
kommst mir wie ein Wunder vor, kommst mir wie ein Wunder vor.

Lerne fliegen, kleiner Engel, mitten durch den Regenbogen,
schenk aus deinen schönen Träumen mir ein leises Nachtgebet,
das am Abendhimmel steht, das am Abendhimmel steht.

Lerne fliegen, kleiner Engel, immer weiter zu den Sternen,
ohne Angst, dich zu verlieren, ohne Furcht allein zu sein,
flieg in meine Arme rein, flieg in meine Arme rein.
   
   
Sternenkind

Veilchen, still unter den Bäumen.
Du verführst mich oft zum Träumen.
Gänseblümchen, klein und zart,
das Leben, das ist manchmal hart.

Löwenzahn, Du blühst so still,
weil mein Herz nicht leiden will,
fliegst Du fort, Sternenkind,
Pusteblume mit dem Wind.

Roter Mohn, zwischen den Ähren,
kannst Du mir das Glück erklären?
Ginsterstrauch am Wegesrand,
ich habe Dich so gut gekannt.

Löwenzahn, Du blühst so still,
weil mein Herz nicht leiden will,
fliegst Du fort, Sternenkind,
Pusteblume mit dem Wind.

Grüner Klee, zwischen den Steinen,
es gibt keinen Grund zu weinen.
Distelblüte, bist so fern,
hast Du mich noch immer gern?

Löwenzahn, Du blühst so still,
weil mein Herz nicht leiden will,
fliegst Du fort, Sternenkind,
Pusteblume mit dem Wind.

Bianco non è

Sento sotto i miei piedi le vibrazioni dei motori
un ritmo svelto coperto di schiuma.
Cerco i segni buoni, la bandiera del destino,
il tu veliero abbandonato.

Bianco non è, nero non è,
ha un colore come il sole al tramonto.

Vedo chiaro il tuo volto, 4 alberi in piazza, una canzone sul motorino…
che corre, che corre, schneller, immer schneller, che corre, che corre, corre…

Bianco non è, nero non è,
ha un colore come il sole al tramonto.
Minutenlang - Tanz auf den Wellen -
Samba sul mare - samba sul mare.

Mezz’ora fà in compagnia, solo due passi. Tra due porti vedo ancora il tuo veliero, il tuo veliero, il tuo veliero.!

Bianco non è, nero non è,
ha un colore come il sole al tramonto.
Bianco non è - Jenseits der Sonne!
Nero non è - Jenseits der Sonne!

   
   
  Sonett vom 'Heiligen Krieg'

Die Pipeline pumpt Blut in das Herz der Stadt
Brennende Sonne aus Marzipan
Zitternde Schatten im Niemandsland
Still schläft das Öl unterm Wüstensand
Der Mandelbaum wirft seine Früchte ab
Sinkende Sterne aus Marzipan
Schleichen Schakale durchs Dornenfeld
Still wie der Wind, der den Atem anhält

Neidische Augen voll funkelnder Gier
Klirrend bewaffnete Karawanen
Drohende Flotten in Allahs Revier

Heiliger Krieg
Krieg ohne Sieg
Die Sphinx starrt versteinert nach Osten

Das Lied entstand während des 1. Golfkrieges. Die Schlagzeilen in den sardischen Zeitungen ‚bewegten’ den Autor Kalle Waldinger, unter dem Mandelbaum in Carloforte entstanden die Bilder und Visionen, welche dem Text zugrunde liegen.

Veröffentlicht auf der CD ‚Gegenwind 3’ von RASMI JUMAH (Jordanien)